Ministerium: FDP-Idee ist theoretisch denkbar
Freiberg - Aus Sicht des zuständigen Wirtschaftsministeriums in Dresden wäre die Gestaltung von Ampelmännchen mit Bergmannssymbolen in Freiberg zumindest denkbar. Voraussetzung: Das Rathaus müsste die Initiative ergreifen. „Falls die Stadt Freiberg einen entsprechenden Antrag einbringt, kann geprüft werden, ob eine Ausnahmegenehmigung hinsichtlich der Gestaltung des Ampelmännchens erteilt werden kann“, teilt eine Sprecherin des Ministeriums auf Anfrage mit. Anlass war der Vorschlag des FDP-Landtagskandidaten Benjamin Karabinski, mit derartigen Ampelmännchen die Bergbautradition stärker im Stadtgebiet sichtbar zu machen.
Die nötige Ausnahmegenehmigung könnte vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr oder vom Ministerium selbst erlassen werden, so die Sprecherin. Bei Ampeln würden derartige Ausnahmen zwar nur sehr selten erteilt. Beispiele zeigten aber, dass sie durchaus möglich sind. In Plauen gelte die Ausnahmegenehmigung für „Vater und Sohn“-Lichtzeichenanlagen an zwei Kreuzungen zunächst auf zwei Jahre befristet. In Dresden und Meißen darf die „Ampelfrau“ an ausgewählten Fußgängerampeln den Verkehr inzwischen dauerhaft regeln.
Das „Ampelmännchen“ ist ihr zufolge in Paragraf 37 der Straßenverkehrs-Ordnung und einer ergänzenden Allgemeinen Verwaltungsvorschrift geregelt. „Danach müssen die Lichtzeichen für Fußgänger das Sinnbild eines Fußgängers zeigen – rot einen stehenden, grün einen schreitenden Fußgänger.“
Dass nicht alle individuellen Fußgängerampel-Ideen Erfolg haben, zeigt das Beispiel Stuttgart. Dort scheiterte eine Initiative, die Äffle und Pferdle – Zeichentrickfiguren des einstigen Süddeutschen Rundfunks und heutigen Südwestrundfunks – auf Fußgängerampeln zu bringen. fhob
Freie Presse, Freiberger Zeitung, 11.12.2018, Seite 9